三菱ふそうへお越しいただきありがとうございました*, Frau Kanzlerin. – Wohin geht Kanzlerin Angela Merkel, wenn sie sich im Rahmen ihrer Japan-Reise über so unterschiedliche Themen wie deutsch-japanische Zusammenarbeit, das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Japan oder auch Diversity in der japanischen Arbeitswelt informieren möchte? Richtig, sie besuchte vergangene Woche unser Fuso-Werk in Kawasaki bei Tokio.
*Herzlichen Dank für Ihren Besuch bei Fuso, Frau Kanzlerin! Begleitet von einer Delegation deutscher Wirtschaftsvertreter, Hauptstadt-Journalisten, der Botschafts-Entourage und nicht zuletzt ihren Personenschützern ließ sich die Kanzlerin von Daimler-Trucks Chef Wolfgang Bernhard und Albert Kirchmann, Leiter Daimler Trucks Asia und CEO von Fuso durch die Produktion führen. Dabei nutzte sie auch die Gelegenheit, sich mit Fuso-Arbeiterinnen zu unterhalten und mehr über Themen wie Ausbildung oder Kinderbetreuung in der japanischen Arbeitswelt zu erfahren.
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Produktion lief unbeirrt weiter
Für mich dabei faszinierend zu sehen, wie trotz des gewaltigen Rummels die Produktion dabei unbeirrt weiterlief. Immer wieder stoppte der Kanzlerin-Tross von rund 100 Personen, wenn die deutsche Regierungschefin auf Kolleginnen und Kollegen am Band zusteuerte, um sich Arbeitsabläufe zeigen zu lassen und Hände zu schütteln. Prompt surrten TV-Kameras und klickten Fotoapparate der Journalisten, die dann gern auch mal in die Produktionslinie sprangen, um das beste Motiv zu bekommen. Schließlich brauchten die Medien Bilder zum Themenkomplex „Freihandelsabkommen zwischen EU und Japan“, das die Kanzlerin auf ihrer Agenda hatte.
Als dann zwei Stunden später auf tagesschau.de, faz.net und focus.de die ersten Online-Berichte mit der Schlagzeile „Kanzlerin wirbt für Freihandelsabkommen“ erscheinen, sind es die dpa- und reuters-Bilder aus unserem Fuso-Werk, die die Bildredakteure ausgewählt haben.
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Abschiedsgeschenk für Kirchman-san
Für Kirchmann-san, wie der Fuso-Chef von seiner japanischen Belegschaft landesüblich gerufen wird, war die Stippvisite der Kanzlerin zugleich ein schönes „Abschiedsgeschenk“. In wenigen Tagen übergibt er die operative Leitung von Daimler Trucks Asia an seinen Nachfolger Marc Llistosella, bleibt aber als Chairman in beratender Funktion vor Ort. Unter dem Dach von Daimler Trucks Asia bündelt Daimler als weltgrößter Nutzfahrzeug-Hersteller die Aktivitäten von Fuso und der indischen Tochter-Marke Bharat-Benz.
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In den vergangenen Jahren hat sich einiges bei MFTBC (Mitsubishi Fuso Truck & Bus Corporation) getan, nach schwierigen Zeiten während der Wirtschaftskrise hat man den Turnaround gemeistert und greift wieder an. Und es schwingt Stolz mit, wenn Kirchmann-san bilanziert: „Als Marke mit über 80-jähriger Tradition ist Mitsubishi Fuso nicht nur eine Ikone der japanischen Industrie, sondern mit fünf Jahren Absatzwachstum in Folge auch eine der tragenden Säulen im weltweiten Nutzfahrzeug-Geschäft von Daimler Trucks.“
Daimler größter deutscher Arbeitgeber in Japan
Mit mehr als 12.600 Mitarbeitern ist Daimler der größte deutsche Arbeitgeber in Japan und unterhält mehrere Standorte überall im Land. Unter den Marken Mercedes-Benz, smart und vor allem Mitsubishi Fuso verkauft Daimler dort Pkws, Lkws und Busse. Und das ziemlich erfolgreich. 2014 gingen 61.000 Pkw und 44.000 Trucks und Busse an japanische Kunden, 14 Prozent mehr als im Vorjahr.
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Mitsubishi Fuso, volumenstärkste Lkw-Marke im Konzern
Der Löwenanteil unserer japanischen Mannschaft (11.000 Mitarbeiter) arbeitet bei Mitsubishi Fuso Trucks and Bus Corporation (MFTBC). Was selbst viele bei Daimler nicht wissen: Die Marke Mitsubishi Fuso steuert mehr als 40 Prozent zum weltweiten Absatz von Daimler Trucks bei und ist damit die volumenstärkste Lkw-Marke im Konzern. Während in Deutschland Fuso-Lkw wie der Canter eher selten im Straßenbild auftauchen, sind sie im Tokioter Straßenbild allgegenwärtig. Fuso verkauft seine Trucks in über 150 Ländern weltweit. Im Werk Kawasaki werden jährlich mehr als 170.000 Fahrzeuge für den japanischen und internationalen Markt produziert.
Kawasaki, zentrale Forschungsstelle für Hybridantrieb
Ebenfalls in Kawasaki befindet sich das „Global Hybrid Center“, die zentrale Forschungsstelle für die Entwicklung von hybriden Antrieben im Daimler Trucks Verbund. Hier wurde unter anderem der effizienteste Lkw der Welt entwickelt – der Fuso Canter Eco Hybrid, ein Fahrzeug, für das sich die Kanzlerin bei ihrem Besuch besonders interessierte.
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Kameraklicken, Kolonnenrauschen und Hallenapplaus
Dann klicken ein letztes Mal die Kameras und Smartphones, Türen werden ins Schloss geworfen und die S-Klassen der Botschafts-Kolonne rauschen davon. Man kann zufrieden sein. Zum ersten Mal war ein deutsches Regierungsoberhaupt zu Gast bei MFTBC, der Besuch hat reibungslos geklappt und Fuso hat sich von seiner besten Seite zeigen können. Als Daimler-Truck Chef Wolfgang Bernhard und Kirchmann-san am Schluss der Belegschaft zum Dank applaudieren, fallen alle ein und am Schluss klatscht die ganze Halle.